Goethes „Leiden des jungen Werther” ist die Geschichte einer Liebe gegen jede Vernunft. Bis an den Rand des Wahnsinns treibt den jungen Rechtspraktikanten Werther die anrührende Lotte, die jedoch mit einem anderen verlobt ist. Von seiner wachsenden Leidenschaft, seiner Sehnsucht nach einem Leben jenseits der gesellschaftlichen Konventionen, seinem Glauben an die Unbedingtheit der Liebe schreibt Werther seinem Freund Wilhelm zwischen dem 4. Mai 1771 und dem 23. Dezember 1772 in unzähligen Briefen. Der vergeblich Liebende wird zerrissen von der Unkontrollierbarkeit seiner Gefühle, seiner Wut auf die Regeln und seiner Einsamkeit und Außenseiterrolle. Die verzweifelte Liebe des jungen und hoffnungslos liebenden Werther wurde zum bekanntesten Briefroman des Sturm und Drang. Über Nacht gelang Goethe der Durchbruch und sein „Werther” wurde als Anstiftung zum Freitod gelesen, da er zu jener Zeit eine Selbstmord welle bei schwärmerischen Jugendlichen auslöste. Bis heute beschreibt die unglückliche und radikale Liebe Werthers eine tragische Stimmung einer jungen Generation und die anrührende Geschichte des berühmtesten vergeblich Liebenden der deutschen Literatur. |