Die Sängerin Tosca und der Maler Cavaradossi leben für die Kunst, stehen selbiger jedoch unerwartet wenig emanzipiert gegenüber. Die beiden verbindet darüber hinaus eine Liebe – frisch, unentschlossen, trotzdem wild und aus dem Sinne der Kunst heraus feurig. Die politische Realität bricht über die emotionale Genese des Paares in Gestalt des Polizeichefs Scarpia wie eine Sturmflut herein, die zum einen das sensible Liebeskonstrukt von Tosca und Cavaradossi mit Eifersucht, Unsicherheit und Misstrauen unterspült, zum anderen aber auch alle Beteiligten in einen Strudel der Obsessionen und Machtspiele hineinzieht. Vor dem Hintergrund der Repressalien und Befürchtungen keimen aber auch vage Hoffnungen: Identitäten werden neu befragt, die Grenzen der oktroyierten Werte stehen auf dem Prüfstand – mit fatalen Folgen … Mit „Tosca” verneint Puccini den konventionellen Begriff der Oper: Der aus der Vorlage entnommene literarische Verismo verbindet sich mit der großen Melodie des Meisters; die Schicksalshaftigkeit, die Unentrinnbarkeit und die Visionen großer Liebe paaren sich auch musikalisch mit einer realgesellschaftlichen Härte. „Tosca” ist Tragödie, Krimi, Psychogramm und Gesellschaftsbild! PressestimmenTeatro illusioneDie Überraschung des Premierenabends aber ist der thailändische Tenor Nutthaporn Thammathi, der den Maler Cavaradossi in einer interessanten Chrakter-Mischung aus (leidenschaftlichem) Herzensbrecher und (prinzipienfestem) Aufrechten spielt. Peter Lauterbach, Freies Wort, 11. September 2017 Der Mantel der DivaHausherr Ansgar Haag (...) weiß, wie man Charaktere plausibel zeichnet und eine Geschichte spannend und werktreu erzählt. Wolfgang Hirsch, TLZ, 12. September 2017 Tosca im Kosmos von Grausamkeit und LiebeEs wird – deutsch übertitelt – leidenschaftlich italienisch gesungen und mit Herzblut gemimt. Und deshalb verwundert es nicht, dass dieser dramatische Bühnenkampf zwischen erlebter Grausamkeit und ersehnter Liebe vom Publikum am Ende mit großem Jubel bedacht wird. Siggi Seuß, Main-Post, 10. September 2017 Genuss und Schrecken einer PassionIm dritten Akt wartet jeder Opernliebhaber auf die finale Cavaradossi-Arie (...). Diese genialen Takte gestaltet in seinem Rollen-Debüt der mit einem glanzreichen Heldentenor gesegnete Nutthaporn Thammathi als bewegendes Lamento, in dem sich Nostalgie, Lebenssucht und Abschiedsschmerz vereinen. (…) Als Dritter im hehren Bunde prägt der Meininger Vorzeige-Bariton Dae-Hee Shin das Profil des Bösewichts Scarpia. Erstaunlich der lyrische und kraftvolle Tonvorrat des Sängers, der beherrschte Stille und gefährliche Spannung ebenso überzeugend formuliert wie hämische Brutalität und bigotte Lüsternheit. Christoph A. Brandner, Fuldaer Zeitung, 13. September 2017
10,00 - 30 € |